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Dienstag, 28. Februar 2012

Rückschau: da Stoi - wie gings los

Der Stall in seiner ersten Ausbaustufe, ungepflasterter Hof, noch direkter Zugang Stall - Reitplatz ca 1976 schon mit diversen Geflügeleinstellplätzen, unter der Treppe, im Sägespänebunker, separates Hühnerhaus

Anfang der 70er Jahre - meine Schwester und ich waren bereits mehrmals in Reiterferien fortgewesen und beide sichere Reiter, mein Vater ritt seit seiner Jugend, entschlossen sich meine Eltern dem Reitverein Viechtach beizutreten, Kötzting hatte keinen eigenen, weshalb viele der Kötztinger Jugendlichen damals ihre ersten Reitstunden in Viechtach erhielten.
Mich hatten sie auch gleich mit angemeldet - durften mich dann aber gleich wieder abmelden - nachdem ich gehört hatte dass verpflichtend zur Mitgliedschaft auch viele Stunden Arbeitseinsatz mit Mist und Heu verbunden waren, damit war das Thema für mich sofort erledigt.
Beide waren gleich im vereinsleben integrirt und hatten deshalb auch bald den Wunsch sich ein eigenes Pferd zuzulegen und es sie gingen aktiv auf den Pferdekauf los.
Zeitgleich gab es im Pferdestall Viechach , der nur ein umgebauter Kuhstall  - und damit nur eingeschränkt für Pferde tauglich - war einige Unfälle mit den Pferden wegen der besonderen baulichen Mängel.
Nun war das Grundstück des späteren Stalls immerschon in Besitz der Familie und waren sich beide einig, dass sie mit dem eigenen Pferde in einen eigenen Stall ziehen wollten.
Vaters Jugendfreund, der Mauerermeister Franz Kirschbauer, aus der Nachbarschaft erstellte den Plan und dann kam uns der politische Zufall zuhilfe.
Das Grundstück lag ausserhalb des Bebauungsplanes und es war eher unwahrscheinlich eine Baugenehmigung zu erhalten, wir brauchten ja auch einen Wasser und Stromanschluß. Wenige Jahre vorher hatte mein Vater das Grundstück der Stadt zur verfügung gestellt um Erdaushub und steiniges Material dort zu deponieren und so wurde erst nach un nach sichtbar, dass aus dem v-förmigen Tal eine ganz schöne ebene Fläche entstehen konnte. Allerdings müssen wir noch heute unter den Steinen leiden, weil überall dort, wo wir ein Loch graben wollen Steine, Felsen und ähnliche Überaschungen auftauchen.
1972 aber im Jahre unsere Bauantrages war die Landkreisgebietsreform und damit stand die Auflösung des Landkreises Kötzting vor der Tür. In dieser Situation waren, wie auch in anderen Feldern bei den einzlnen Gemeinden, Entscheidungen möglich, die sonst wohl eher nur sehr schwer zu erreichen gewesen werden. Jedenfalls hat die scheidende Kötztinger Landrätin Frau Paula Volkholz es durchgesetzt, dass wir im Aussenbereich bauen durften. Allerdings mußten wir die Anschlussgebühren UND Kosten für Strom und Wasser vollständig selber tragen. Es ist unglaublich wieviele Personen damals die OBAG brauchte um einen Masten und einen Dachständer zu installieren und wie viel dass dann gekostet hatte.
Das Wasser mußten wir in einer ewig langen Leitung von Gehsdorf herunter leiten, es wurde in die Straßenböschung der alten Umgehungsstraße eingegraben. Diese Riesenlange Leitung inklusive der Grabearbeiten kostete fast genauso viel wie die Stromleitung mit dem einen Masten.
Erst als wirklich der Baubeginn - in der Baugenehmigung wurde auch gleich noch eine Reithalle mit eingeplant - habe ich den Plan genauer gesehen und vor allem die Lage des Baus auf dem grundstück realisiert, er wäre mittendrin im Grundstück - geplant gewesen,w eil dort eine Behelfszufahrt von der Kreisstraße her gewesen war. Schnell stellte sich heraus dass das nur eine irreguläre Zufahrt war - um die Auffüllarbeiten zu ermöglichen - welche wieder rückbegaut werden mußte. Mein Vorschlag war, das ganze zu drehen und an die nördliche Ecke zu verschieben um mehr vom Grundstück nutzen zu können.
Ohne mit den Behörden Kontakt aufzunehmen wurde der Bau nun um 180 Grad gedreht und um 100 Meter verschoben.

Es war praktisch, weil der Baumeister auch selber mit seinem Pferd einziehen wollte und daher auch an vielen Details des Bauen persönlich interessiert und sehr engagiert war.

Zwischenzeitlich war auch ein Pferd gekauft, bzw. nach einigen Mißgriffen die MUCKL erstanden worden. Der Stall war aber noch nicht fertig, die baulichen Zustände in Viechtach aber für meine Eltern unerträglich - daher mußte ein schnelles Ausweichquartier her und gefunden wurde ein kleines Austragshäuschen in Hafenberg, in den wir mit den Pferden auf Zeit hinüberwechselten. Vor Muckl war noch ein elegantes Reitpferd gekauft worden, welches mich aber im Stand einsperrte und mich nicht mehr herauslies, nur mit einem Balken konnte das Pferd abgedrängt werden und ich rauslaufen. Damit war klar, DIE nicht. Und dann kam MUCKL, ein richtiges Familienpferd, optisch aber eher ein Ackergaul, also ein ETWAS schwererer Typ. Da der Stall noch nicht ganz fertig war, kam Muckl nach Schweiganger ins Staatsgestüt zu Ausbildung und wurde dort sehr ungnädig aufgenommen, so nach dem Motto was sollen wir denn mit dem Klepper.
Nach kurzer Zeit jedoch wollten Sie uns Muckl wegen ihrer Sprungbereitschaft und ihres Sprungvermögens sogar abkaufen.
Bald kam es dann zum Richtfest und nachfolgend nach dem Dachdecken gings dann schon schnell an die Inneneinrichtung. Beim Richtfest wurde meine Schwester von oben mit Bier begossen, aber das war halt so.
Strom, ausser dem Baustrom, gabs noch nicht und auch auf den Wasseranschluß mußten wir bis ins nächste Jahr warten.
Das Grundstück war vollkommen unbewachsen, mit Ausnahme von einigen wenigen Zitterpappeln und der Eiche in der Böschung.
Alles was da unten also mittlererweile steht ist künstlich gepflanzt.
Im Frühjahr 1973 bin ich mit unserem Lieferwagen - sobald der Frost aus dem Boden war - in der Umgebung all die kleinen Feldraine abgefahren um Birken und Haselschösslinge aus dem Boden zu reissen und im Stall neben Weidenstöcken einzupflanzen.
1973 im Sommer nach dem Abi folgte dann mein praktikum bei der Baumschule Schaffer und danach habe ich an vielen Wochenenden mit meinem Auto  unverkäuflichen Pflanzen mitgenommen und dann im Stall eingepflanzt. Neben den vielen Ahornen stammt sichtbar aus dieser Zeit nur noch die Thuje am Reitplatzeck. Durch das Praktikum ausgebildet wagte ich mich jetzt auch daran größere Bäume umzupflanzen und so kam mir der Wunsch von Frau Sponheimer gerade recht, die ihren großen Kastanienbaum loswerden wollte.
Einen ganzen Tag Arbeit habe ich reingesteckt und am Schluß war die Kastanie, die nun zentral in der Mitte der Koppel steht aus- und wieder eingegraben. Meinem Vater war es wurscht, sagte er, -  er hat schon gemambst, weil ich seinen Lieferwagen zum Transport gebraucht hatte- trotzdem hat er kurze Zeit später die eiserne Umrandung machen lassen, damit die Pferde den baum nicht beschädigt haben.
Überhaupt war es ein ewiger retorischer "Kampf" zwischen ihm dem Pferde- und mir dem Pflanzenfreund.
Also der Spruch: "De schneid I alle um, weils me irrn" war ein laufender running Gag von ihm. Trotzdem ist er sogar selber einmal nach Obertraubling an einem Freitag nachmittag raufgefahren um Pflanzen abzuholen. (Eine Riesenfuhre von stechenden Wacholdern, von denen keiner die Jahrzehnte unter den Briken überlebt hat, die letzten wurden im heurigen Winter (2011) rausgeschnitten.

Noch 1972 hat Wellisch Xaver auch er ein Reiterkollege aus Viechtach eine erste kleine Terrasse verlegt und aussenrum habe ich 1973 dann eine Spiraeenhecke gesetzt,







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